Wanderung von Lomo del Balo im Valle Gran Rey zu den Bergdörfern El Cercado und Las Hayas auf der Kanareninsel La Gomera.
Gesamtlänge: 7,2 Kilometer; Schwierigkeit: mittel
Im idyllischen Tal Valle Gran Rey im Westen der Kanareninsel La Gomera kann man nicht nur herrlich entspannen. Hier starten auf viele schöne Wandertouren in die umliegenden Berge. Die hier beschriebene Aufstiegswanderung führt uns ins Töpferdorf El Cercado und weiter in den kleinen Ort Las Hayas.
Unser Aufstieg in das Dorf El Cercado beginnt in Lomo del Balo im oberen Tal. Bis hier kann man natürlich auch schon laufen – oder man nimmt wie wir den Bus (Linie 1 oder 8).
Von der kleinen Nebenstraße in den Ortsteil zweigen links an verschiedenen Stellen Wanderwege ab. Der erste ist eine schwarze, steile Piste nach Las Hayas, die nach einem Steinschlag schon länger nicht mehr begehbar ist, der Weg ist mittlerweile von großblättrigen Gewächsen überwuchert. Es folgt der etwas bequemere Weg nach Las Hayas und zuletzt der Aufstieg nach El Cercado, den wir heute wählen.
Aufstieg vom Valle Gran Rey nach El Cercado
Auf einem größtenteils gestuften Weg geht es schweißtreibende 600 Meter bergauf in das auf 1008 Meter gelegene beschauliche Dörfchen El Cercado. Wir lassen uns reichlich Zeit und genießen beim Verschnaufen immer wieder den Blick hinab ins Tal.
Oben angekommen merke ich schon meine Knochen. Zum Glück hat die Bar Maria geöffnet und wir können eine Pause in der Sonne machen (der Anstieg war teilweise recht schattig).
Beim Wandern nicht pausentauglich: Die kanarische Spezialität Barraquito
Da am Vortag der Barraquito am Nachbartisch so lecker aussah, bestelle ich den gleich mal. Mit skeptischem Blick fragt die Dame hinterm Tresen, ob ich den „completo“, also mit allem, wolle. Mit Alkohol. Oha! Das verneine ich dann doch lieber. Es ist früher Nachmittag und wir wollen auch noch ein Stück gehen, und zwar nicht in Schlangenlinien. Ich bekomme zwei Gläser, darin süße Kondensmilch, Espresso, warme Milch und als Krönung eine Schicht Zimt obendrauf. Schmeckt weihnachtlich, aber lecker. Am Abend probiere ich dann die „echte“ Variante – mit Alkohol!
Wir laufen noch ein wenig durch den Ort. Bei einer der kleinen Töpfereien wird gerade renoviert. Die betagten Besitzer haben es sich auf Stühlen auf der Straße vor dem Haus bequem gemacht und beobachten, wie die Wand neben der Eingangstür neu verputzt wird.
Die anderen Läden haben auch zu – aber es ist auch noch Mittagszeit. Alles sehr ruhig – tranquillo eben.
Von El Cercado nach Las Hayas
Dann nehmen wir den kleinen Pfad durch den Barranco nach Las Hayas. Es geht vorbei an steinumsäumten Terrassen mit einigen Weinstöcken, die sich redlich abmühen, unter diesen Bedingungen zu wachsen. Am Fuße des ziemlich trockenen Barranco hat sich in einem steinernen Becken noch etwas Wasser gesammelt. Auf der anderen Seite den Hang hinauf bietet sich noch mal ein schöner Blick ins Valle Gran Rey.
Nachdem wir uns in Las Hays den Weg zur Bushaltestelle haben erklären lassen (der hält nämlich nicht vor der Casa Efigenia, sondern an einer Kreuzung an der etwa 700 m entfernten Hauptstraße – auf der Karte ganz oben im Beitrag mit einem blauen H markiert), kehren wir bei Efigenia ein. Die mittlerweile sehr betagte Dame bietet in ihrem bekannten Lokal neben authentischer Inselküche auch sehr leckeren hausgemachten Kuchen an, der nach einer Wanderung doppelt so gut schmeckt!